#136

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 28.08.2017 23:13
von Fionien • Giftzwerg | 63 Beiträge



„Ich tue jetzt mal so, als würde ich mich nicht angesprochen fühlen.“ Violett klang wie ein Wasserfall und ich warf ihr einen stirnrunzelnden Blick zu. Sie hatte die Hände wieder hinter dem Rücken versteckt. Kaum zu glauben, dass ausgerechnet ein chaotischer Dämon wie sie ständig und immer wieder auf solche Unschuldsbezeugungen zurückgriff.
„Sag mal, müssen wirklich alle anwesend sein, um den Schutzzauber eines Siegels zu lösen? Ich will ja nicht drängeln, aber so wie es aussieht, haben wir uns bereits ein Siegel durch die Lappen gehen lassen. Und ich weiß ganz zufällig, wo sich noch eins befindet. Der Freund eins Freundes, eines Freundes hat‘s mal von einem Bekannten gehört. Glaube ich.“
Ich starrte Violett an und ließ langsam die Hand sinken. War das ihr verdammter Ernst?
„Wie, du weißt wo ein Siegel versteckt ist?“, sagte ich ungläubig, ohne den Blick abzuwenden. „Warum sagst du das nicht früher!“ Ich strich mir die Haare nach hinten und stand auf. „Wir sollten Lana suchen und die anderen zusammen suchen.“ Davon ausgehend, dass sie mir folgte, ging ich voraus. „Ich denke nicht, dass für jedes Siegel die Teilnahme aller benötigt wird“, erklärte ich nebenbei, während ich nach einem unbeantworteten Klopfen an Tristans Tür besagte Tür öffnete und wieder schloss, da niemand darin war. „Aber für viele Siegel werden wir alle benötigt. Das ist der Grund, warum wir so viele sind...und so unterschiedlich.“ Ich schnalzte ungeduldig mit der Zunge, meine Stimme aber blieb ruhig. „Das Siegel, nachdem die beiden Dämonen mit dir und Caim ersetzt wurden, hätte gelöst werden sollen, indem jeder von uns ein Geheimnis preis gibt. Ich weiß nicht, wie der Nephilim es schafft, die Siegel an sich zu nehmen. Aber wir haben es nicht bekommen, weil sie Rajani und Iloru sich schlichtweg geweigert haben.“ Stimmen aus der Küche. Ich wandte mich in diese Richtung. Ich war insgeheim froh, dass sie diese Farce abgebrochen hatten, denn ich hatte keinerlei Interesse daran, meine Geheimnisse offen zu legen. In der Küche trafen wir auf Arifahr und Tristan. „Violett sagt, sie wüsste, wo ein Siegel versteckt ist.“




„Ich bin der Meinung, dass sich Lana nur aufspielen möchte. Ihre ständige Nörglerei und ihre besserwisserische Art machen sie nicht gerade sympathisch. Naja, abgesehen davon, dass ich Engel schon allein wegen ihrer Herkunft nicht leiden kann“, meinte Tristan.
Ich fuhr mir mit einer Hand durch die Haare. „Ihr Chefgehabe geht mir auch auf die Nerven“, murmelte ich. Allerdings hatte ich inzwischen leichte Bedenken, was die Engel anging, für die ich mich ein wenig schämte. Als Dämonin sollte ich nicht darüber nachdenken, ob ich ihnen damit gerecht wurde oder nicht. Das war schlichtweg abnormal.
„Außerdem würde ich nur allzu gerne Gewalt anwenden. Caim spielt sich auch so auf, als würde er hier das Sagen haben. Wieso sind hier nur Leute, denen man am liebsten ins Gesicht schlagen möchte?“, sagte er. Ich warf ihm einen kurzen Blick zu. Unsere Blicke trafen sich. „Naja, fast…“
Ich musste schmunzeln.
„Wenn wir bei Caim wirklich handgreiflich werden sollten, dann denke ich, dass genug Leute hier nur zu gerne auf ihn einschlagen möchten“, fügte er hinzu.
Ich nickte. „Ja, vermutlich. Hoffen wir, dass er danach noch in der Lage ist, bei den Siegeln behilflich zu sein, ansonsten kann man ihn in die Tonne treten. Und ich weiß nicht, ob wir nochmal Ersatz bekommen. Vernünftigen diesmal.“
Gabriel kam herein und ich ließ den Blick zu meinem Teller schweifen. Wenn er vorhatte, mir jetzt eine Gardinenpredigt über Hausordnung zu halten, schwor ich mir, ihm persönlich eine reinzuhauen. Dafür hatte ich momentan nicht die Nerven. Stattdessen aber erzählte er etwas höchst interessantes, was mich die Stirn runzeln ließ.
„Violett?“ Ich blinzelte. „Das ist ein Scherz, oder?“ Mir fiel ein, dass Gabriel die witzloseste Person war, die ich kannte. Ich biss mir auf die Lippe.
„Ach Scheiße, dann dürfen wir jetzt Lana und Caim wiederfinden und einsacken, falls wir sie brauchen.“ Ich verdrehte die Augen und sah dann Tristan an. „Dein Wunsch könnte schneller in Erfüllung gehen als du denkst. Weiß jemand, wo Caleb und sein Engelchen ist?“

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#137

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 30.08.2017 20:45
von Arrabella • Team Zyr | 78 Beiträge



Ich sah Caleb an, dass er mit meiner Aussage zufrieden war und musste deshalb leicht schmunzeln. Unsere Sorge beruhte wohl auf Gegenseitigkeit, denn er wollte mich genauso wenig verletzt sehen wie ich ihn. Trotzdem war ich der Meinung, dass Caim keine ernsthafte Gefahr darstellte, er musste sich nur noch an alles gewöhnen. Wir selbst hatten ja auch nicht gerade freudig auf die ganze Situation reagiert, nur tendierte Caim mehr zu Gewalt als die anderen Dämonen. Wobei ich mir bei Tristan auch nicht ganz so sicher war.
„Gut.“, sagte Caleb und ging einen Schritt zurück. Für einen kurzen Moment vermisste ich seine Nähe, aber das Gefühl verflog ziemlich schnell. Caleb zog sich nun endlich sein Shirt über, das jedoch mehr ein Fetzen als ein richtiges Kleidungsstück war. Zu gerne würde ich ihm sagen, dass er sich lieber für ein anderes Oberteil entscheiden sollte, aber das würde heißen, dass er in sein Zimmer gehen musste und ich wollte nicht, dass er ging. Ich genoss seine Gesellschaft und ich wollte im Moment einfach nicht alleine sein.
„Sieh an, wer den Weg nach Hause gefunden hat.“, sagte Caleb plötzlich und ich hob meinen Kopf um ihn anzusehen. Ich näherte mich dem Fenster und stellte mich auf die Zehenspitzen um eine bessere Sicht zu haben. Lana, meine beste Freundin, näherte sich dem Haus und ich freute mich, dass es ihr gut ging. Seit der Kirche hatte ich sie nicht mehr gesehen und ich fühlte mich zugegebenermaßen ein wenig schlecht, weil ich kurzzeitig etwas in der Kirche ihr gegenüber gefühlt hatte, was nicht hätte sein dürfen.
„Lass uns nach unten gehen, ja?“, sagte ich an Caleb gewandt. Vielleicht würde ich so mein schlechtes Gewissen loswerden. „Ach, und bitte sei nett zu Lana. Ich weiß, dass das viel verlangt ist, aber sie ist meine Freundin und ich möchte nicht, dass ihr irgendetwas passiert.“, meinte ich, denn ich erinnerte mich daran, dass Caleb sie bei dem Kampf vorhin unsanft von sich geschleudert hatte. Das sollte so nicht nochmal passieren.




Ich lächelte erfreut, als mir Arifahr zustimmte. Ich wusste ja, dass wenigstens sie noch nicht den Verstand verloren hatte.
„Ja, vermutlich. Hoffen wir, dass er danach noch in der Lage ist, bei den Siegeln behilflich zu sein, ansonsten kann man ihn in die Tonne treten. Und ich weiß nicht, ob wir nochmal Ersatz bekommen. Vernünftigen diesmal.“, sagte Arifahr und ich nickte kurz. „Nirgendwo steht geschrieben, dass die Auserwählten alle lebendig sein müssen. Vielleicht brauchen wir Caim einfach nur so, ob lebend oder tot ist egal…“, überlegte ich und der Gedanke gefiel mir. Außerdem bezweifelte ich, dass der Teufel uns noch einmal jemanden schicken würde. Und schlimmer als Caim konnte es vermutlich nicht werden. Wobei…mit noch einem netten Dämon würde ich wahrscheinlich gar nicht klar kommen.
Gabriel kam in die Küche und ich atmete genervt aus. Der Engel war wirklich sehr anhänglich. Ich musste jedoch gestehen, dass seine Worte meine Laune durchaus ein wenig hoben. Arifahr sprach meine Gedanken laut aus. Dass Violett Bescheid wusste, wo sich ein Siegel befand, war eindeutig eine Überraschung. Vielleicht war sie ja doch nicht ganz so nutzlos wie ich anfangs vermutet hatte. Lana, Caim, Caleb, Cassie. Die vier mussten wir noch dazuholen, um uns auf den Weg zu machen. Dieses Mal würden wir bestimmt nicht scheitern. Jeder, der sich weigern würde, das Siegel zu bekommen, würde es mit mir zu tun bekommen. Und dieses Mal gab es kein Erbarmen.

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#138

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 30.08.2017 21:44
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge




Cassie gesellte sich an meine Seite, um in Erfahrung zu bringen, von wem ich gerade gesprochen hatte, ehe sie einen Vorschlag machte, dem ich augenblicklich brummend zustimmte. Etwas anderes hatte ich ohnehin nicht im Sinn gehabt. Als ich mich jedoch umwandte, bat die junge Frau mich unerwartet "nett" zu ihrer Freundin zu sein. Ein seltsames Gefühl machte sich bei diesen Worten in mir breit und ich schwieg einige Sekunden, ehe ich abermals einen zustimmenden Laut von mir gab. "Oh, ich werde ´nett´ sein", versicherte ich ihr, ehe ich an Cassie vorbei aus dem Zimmer trat. Ein Teil von mir wollte Lana jede Feder einzeln rausreißen, bis sie mir alles erzählte, was ich wissen wollte. Der andere Teil, den an den Cassie appelliert hatte jedoch, wehrte sich gegen diese Vorstellung, was meinem Unmut nur weiter einheizte. Dennoch versuchte ich gezielt ruhig zu atmen, als ich die Treppe nach unten marschierte und ohne den anderen Anwesenden Beachtung zu schenken nach draußen trat.






Als ich den Wald hinter mir ließ, verlangsamen sich meine Schritte, ehe ich schlussendlich ganz verharrte und mit gemischten Gefühlen die Villa betrachtete, die sich vor mir erstreckte. Sie sollte unsere sichere Zuflucht sein. Ein Ort, an dem wir vor der Außenwelt geschützt waren. Und doch fühlte es sich gerade so an, als würde hier die größte Bedrohung lauern. Ein Gedanke, der weniger mit den Anwesenden zu tun hatte, als mit dem Grund, warum ausgerechnet wir hier waren.
Ein leises Seufzen entwich mir und resigniert setzte ich meinen Weg fort, ehe ich ein weiteres Mal zum Stillstand kam. Diesmal ausgelöst von der Person, die aus dem Gebäude trat und zielstrebig auf mich zukam. Hinter dieser erschien Cassie, was mich angesichts der jüngsten Ereignisse jedoch nur bedingt beruhigte. Die böse Vorahnung bestätigte sich, als der Dämon unmittelbar vor mir zum Stehen kam, was mich automatisch einen Schritt zurückweichen ließ. "Ich will wissen, was hier vor sich geht!"
"Was meinst du?", erwiderte ich unsicher, auch wenn ich eine leise Ahnung hatte, worauf mein Gegenüber anspielte. Und offensichtlich war sich Caleb darüber ebenso im Klaren. "Du weißt genau, was ich meine", knurrte der Dunkelhaarige und baute sich weiter vor mir auf. Ich machte noch einen kleinen Schritt nach hinten, weil mir nur zu gut in Erinnerung war, wie er Caim blind vor Wut attackiert hatte. "Du hattest Angst von einem von uns berührt zu werden! Warum?"



Liebe ist nur eine weitere Methode anderen Leid zuzufügen <3
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#139

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 01.09.2017 00:03
von Pummel • Eumelchen <3 | 295 Beiträge



„Wie, du weißt wo ein Siegel versteckt ist?“ Die Reaktion des Engels folgte prompt. „Ihr habt nicht so gewirkt, als wäre euch nach noch einem Ausflug.“, beantwortete ich gelassen Gabriels zweite Frage und verfolgte amüsiert, wie er die Initiative ergriff und die neuen Umstände als Anlass nahm die Gruppe erneut zusammen zu trommeln. Natürlich folgte ich ihm vorbehaltslos. Noch während wir uns einem der anderen Zimmer näherten brachte der Blonde mir seine Theorien zu den Siegeln näher. Er glaubte also nicht, dass für jedes Siegel die Teilnahme aller Gruppenmitglieder benötigt wurde. Jedes Siegel war unterschiedlich und bedurfte eine andere Handhabung. Na wenn das mal keine Überraschung war, die unsere Aufgabe um einiges komplizierter machte. Anschließend folgten noch ein paar Details zu den beiden Dämonen, die von uns ersetzt worden waren. Mit einem stummen Seufzen auf den Lippen folgte ich meinem Vordermann, nachdem wir im Zimmer niemanden, dafür aber Stimmen aus der Küche vernommen hatten. Dort fanden wir zwei Dämonen vor. Gabriel fackelte auch nicht lange, sondern offenbarte den beiden gleich, dass ich wusste, wo ein weiteres Siegel versteckt war. Arifahr brachte auch gleich ihren Unglauben zum Ausdruck. „Das ist ein Scherz, oder?“ Noch ehe ich zu einer Antwort kam, brachte die Dämonin ihre Unzufriedenheit darüber zum Ausdruck jetzt die anderen suchen zu müssen. Ihr Begleiter beschränkte sich darauf einen genervten Laut von sich zu geben. „Dein Wunsch könnte schneller in Erfüllung gehen als du denkst. Weiß jemand, wo Caleb und sein Engelchen ist?“ Meine Augenbrauen hoben sich angesichts Arifahrs Worten, die an den anderen Dämonen gerichtet waren. „Wir waren bis eben... woanders. Ihr seid die ersten, die wir auf der Suche nach den anderen gefunden haben.“, erklärte ich munter und lehnte dabei den Zeigefinger gegen mein Kinn. Unerwartet hörte ich schnell Schritte, die an der Küche vorbeihuschten und durch die Haustür nach außen traten. Offenbar hatten wir noch jemanden übersehen? Der Tumult, den ich kurz darauf vernahm verhieß nichts Gutes. „Uh uh. Ärger im Paradies.“, entwich mir ein klitzekleinwenig amüsiert, ehe ich den Ausreißern folgte. Draußen erwarteten mich (oder uns, ich war mir nicht sicher, ob mir jemand gefolgt war) zwei Engel und ein aufgebrachter Dämon, der die verschlossene Engelsfrau in die Mangel nahm. Ich hatte eigentlich gedacht wir hätten für heute genug Auseinandersetzungen gehabt. Doch offenbar war dieser Dämon einer der heißblütigen, temperamentvollen Sorte?
„Aiaiai, ruhig Blut Großer!“, rief ich dem Dämonen entgegen, ehe ich geradewegs auf die zwei zuschritt. In einer eindeutigen Geste, hob ich meine Arme in die Luft. „Oh weh! Ich muss zwischen euch! Oh nein, aus dem Weg, sonst berühren wir uns noch!“, ließ ich aufgebracht verlauten, ehe ich mich kurzerhand zwischen die beiden schob. Unerschrocken baute ich mich vor dem Riesen auf und stemmte dabei die Hände in die Hüften. „Hey, könnt ihr das auf später verschieben? Es gibt ein Siegel zu finden!“





Möglicherweise würde ich mich mit der Zeit an diesen Ort gewöhnen. Zumindest fürs Erste genoss ich die offensichtliche Überlegenheit den niederen Geschöpfen gegenüber, die nicht einmal im Entferntesten eine Ahnung davon hatten, wer vor ihnen stand. Blind der eigentlichen Realität gegenüber. Sorglos und egoistisch ihren albernen Zielen hinterher hetzend. So viele Seelen, über die ich nach Belieben verfügen konnte. Zumindest hatte mich bisher keiner in die Schranken gewiesen. Und ich zweifelte langsam daran, dass dies noch geschehen würde. Wenn ich vorher gewusst hätte, dass auf der Erde so viele Freiheiten herrschten, wäre ich womöglich früher hier aufgetaucht. Oder auch nicht. Ich konnte noch nicht absehen, wann dieses Spiel anfangen würde mich zu langweilen. Für den Moment reichte der Anblick vor meinen Augen aus. Mit steigender Schadenfreude verfolgte ich, wie der Sturm, den ich aus einer Laune heraus entfacht hatte, den nächsten Baum entwurzelte und krachend gegen das nächstbeste Fahrzeug schmetterte. Da Geräusch der anspringenden Alarmanlage und die verzweifelten Schreie fliehender Menschen ließen meine Mundwinkel kurz hochzucken. Nicht weit davon entfernt fing ein auf der Seite liegender, demolierter Bus gerade Feuer. Verletzte Menschen krochen kraftlos aus dem Gefährt und schrien um Hilfe. Wo man auch hinsah zierte die Umgebung ein Pfad aus unbarmherziger Zerstörung. Am Ende waren Menschen schrecklich fragile Geschöpfe. Mit einem leisen Seufzen löste ich das Unwetter wieder auf, was jedoch nicht mehr viel an den Folgen des plötzlichen Angriffs änderte. Während die ersten Hilfskräfte am Ort des Geschehens eintrafen, war ich bereits dabei mich wieder zu entfernen und nach einer neuen Beschäftigung zu suchen.

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#140

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 10.09.2017 23:03
von Fionien • Giftzwerg | 63 Beiträge



Ich warf Tristan aus dem Augenwinkel einen Blick zu. Er sah entschlossen aus, weniger angepisst als sonst die ganze Zeit. Ein leichtes Grinsen zeichnete sich auf meinen Lippen ab.
Allerdings wich es einer hochgezogenen Augenbraue, als ich jemanden die Treppe von oben herunter poltern und die Tür aufreißen hörte. Mäßig interessiert folgte ich dem Lärm und lehnte mich in den Türrahmen. Caleb marschierte auf Lana zu, die gerade zurückgekehrt war – ohne Caim. „Da verlässt man sich auf einen Engel...“, murmelte ich.
„Ich will wissen, was hier vor sich geht!“, forderte Caleb draußen.
„Was meinst du?“, fragte sie, kaum hörbar.
„Du weißt genau, was ich meine“, Calebs Stimme war klar und deutlich zu verstehen und ich runzelte verwirrt, wenn auch interessiert die Stirn. „Du hattest Angst von einem von uns berührt zu werden! Warum?“
Hatte sie das gehabt? Ich drehte mich zu Tristan um. „Hatte sie das? Sah eher so aus, als hätte sie gar nicht genug von Caim bekommen können...“ Dann sah ich wieder zu den beiden. „Hey, wo hast du Caim gelassen?“ Ich verschränkte die Arme und sah sie herausfordernd an, wobei ich mich nicht ganz entscheiden konnte, ob ich nun amüsiert darüber war, dass sie versagt hatte, oder genervt. Vielleicht beides.



Zumindest Tristan sah einigermaßen so aus, als hätte er den Ernst der Sache verstanden, bei Arifahr war ich mir nicht so sicher. Bei Violett erwartete ich gar nicht erst eine ernsthafte Reaktion und ich wurde nicht von meiner eigenen Einschätzung enttäuscht. Als draußen Lärm ertönte, erschien nur ein spitzbübiges Lächeln auf ihren Lippen. Sie hatten die gleiche Farbe wie ihre feuerroten Haare, wie mir auffiel. Es war eine passende Farbe für eine Dämonin. Rot war die Farbe der Versuchung.
„Uh uh. Ärger im Paradies“, meinte sie halblaut und ging dann voraus nach draußen.
Ob der Diskussion runzelte ich die Stirn. Ich hatte angenommen, alle wüssten bereits von den Seelenspiegeln. Das viel größere Problem war, dass Lana Caim nicht zurückgebracht hatte, wie sie es hatte tun wollen.
Bevor ich mich versah, ging Violett zwischen Dämon und Engel und hob die Hände.
„Aiaiai, ruhig Blut Großer! Hey, könnt ihr das auf später verschieben? Es gibt ein Siegel zu finden!“
Ich schloss den Mund wieder. Kurz hatte ich ihr sagen wollen, sie solle sich fern halten. Caleb sah aus, als würde er jeden in seinem Weg niederschlagen. Genervt beeilte ich mich, mich neben sie zu stellen. Verletzte konnten wir nicht brauchen, egal wie klein. Vorsichtshalber griff ich sie am Arm und zog sie ein Stück von dem Dämonen weg – so weit, dass er sie nicht direkt mit einem Faustschlag treffen würde. Wer wusste schon, was die für einen Blödsinn anstellten. Dann ließ ich sie los und sah Caleb an.
„Ich nehme an, sie will vermeiden, in euch Seelenspiegel zu finden. Falls es dir nicht aufgefallen ist, gab es mit den Dämonen, die gegangen sind, bestimmte Verbindungen. Am besten, du lässt deine Hände von allen Beteiligten, wenn du nicht plötzlich Einblick in ihre Gefühlswelt haben willst.“ Ich verschränkte die Arme und sah zu Lana. „Was ist mit Caim?“


zuletzt bearbeitet 10.09.2017 23:03 | nach oben springen

#141

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 13.09.2017 21:47
von Arrabella • Team Zyr | 78 Beiträge



Calebs mehr oder wenig enthusiastische Zustimmung ließ mich leicht schmunzeln. Hatte er sich etwas beruhigt? „Oh, ich werde ’nett‘ sein“, sagte er, doch sein Tonfall überzeugte mich keineswegs. Mir war ein wenig mulmig zu Mute, als wir die Treppen hinunterstiegen. Innerlich bat ich zu Gott, dass wir eine Weile ohne Streit und Kampf miteinander auskamen, denn es war viel angenehmer, wenn wir uns alle gut verstanden und gemeinsam Spaß hatten. Diese ewigen Diskussionen und Weigerungen brachten uns keinen Schritt weiter und obwohl ich auch lieber meine Zeit mit etwas viel lustigerem verbringen wurde, war ich dennoch der Überzeugung, dass wir alle unseren Spaß an der Sache finden würden.
Caleb fuhr Lana sofort an, als sie auf das Haus zutrat. „Du hattest Angst von einem von uns berührt zu werden! Warum?“, fragte Caleb und ich schluckte leicht. Bevor ich jedoch irgendetwas tun konnte, kamen die anderen aus dem Haus gestürmt und Violett mischte sich in das Gespräch ein. Auch Gabriel gab seinen Senf dazu, doch seine Worte riefen irgendetwas in mir hervor. Seelenspiegel. „Am besten, du lässt deine Hände von allen Beteiligten, wenn du nicht plötzlich Einblick in ihre Gefühlswelt haben willst“, sagte Gabriel. Ich sah Gabriel an und danach glitt mein Blick wie automatisch zu Caleb. Ich hatte vorhin klar seine Wut und seinen Ärger gespürt, aber machte uns das zu Seelenspiegeln? Quatsch! Wir hätten das doch gemerkt, wenn plötzlich ein unsichtbares Band zwischen uns existieren würde, oder?
Als Violett meinte, es gäbe ein Siegel zu finden, war ich sofort Feuer und Flamme. Alles war mir im Moment lieber, als über Seelenspiegel zu reden.
„Violett, wo hast du ein Siegel gesehen?“, fragte ich zum einen aus Neugier und zum anderen um schnell einen Themenwechsel herbeizuführen. Das Siegel war nun wirklich wichtiger als eine Diskussion über Berührungsängste zu führen.
„Ich würde sagen, wir sollten schleunigst los. Ich will nicht, dass wir schon wieder ein Siegel verlieren. Und je eher wir uns auf den Weg machen, umso besser ist es“




Überrascht sah ich auf, als Caleb an uns vorbeistürmte und Cassie dicht hinter ihm die Treppen herabstieg. Neugierig verfolgte ich das Spektakel. Calebs Wut von vorhin schien zurückgekehrt zu sein und liebend gerne ließ er seinen Ärger an dem Engelsvieh aus.
Ich verfolgte den Wortwechsel zwischen den beiden mit mäßigem Interesse, als sich Arifahr an mich wandte. „Hatte sie das? Sah eher so aus, als hätte sie gar nicht genug von Caim bekommen können…“, meinte sie und ich nickte. „Vermutlich hatte Caim die Schnauze voll von ihrer Anhänglichkeit, sonst wäre er jetzt an ihrer Seite. Aber ganz ehrlich, wenn ich dieser Kerl wäre, hätte ich auch ganz schnell die Düse gemacht, denn so einen Engel hätte ich ganz bestimmt nicht gerne ständige an meiner Seite kleben“, erwiderte ich leicht angewidert von dem Gedanken, ständig von einem Engel umgeben zu sein.
Um die Situation zu beruhigen, versuchten Violett, Gabriel und Cassie die Siegel ins Spiel zu bekommen. Ein netter kleiner Versuch, der die Lage hier auch nicht mehr retten konnte. „Ohne Caim können wir das Siegel vermutlich sowieso nicht holen“, sagte ich nachdenklich. „Aber ein Versuch ist es wert“, fügte ich hinzu, da ich den Dämon nicht auch noch dabei haben musste. Es reichten schon die nervigen Engeln, ein Dämon, der sich unnötig aufspielte, war eindeutig zu viel des Guten.

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#142

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 14.09.2017 20:45
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge




Während ich Caleb noch immer unsicher auf eine Antwort warten ließ, bekam ich plötzlich Unterstützung von unerwarteter Seite. Überrascht trat ich einen Schritt zurück, als Violett sich zwischen mich und den Dämon drängte und dabei lautstark signalisierte, dass auch sie bereits mitbekommen hatte, was hier möglicherweise vor sich ging. Auch wenn sie es bewusst ins Lächerliche zog. Sollte sie jedoch damit versucht haben ein Lächeln auf Calebs Gesicht zu zaubern, war ihr Plan schrecklich schief gegangen. Im Gegenteil. Da half auch die Erwähnung eines weiteren Siegels nichts. Der Dunkelhaarige wirkte immer angespannter, was seinen Höhepunkt zu erreichen schien, als plötzlich Gabriel unvermittelt an unserer Seite auftauchte, um die Dämonin aus der Schusslinie zu ziehen. Eine Handlung, die meine Befürchtungen noch weiter verstärkte und mir für einige Sekunden die Luft zum Atmen nahm, in denen der Engel nun seinerseits zu einer Erklärung ansetzte. „Ich nehme an, sie will vermeiden, in euch Seelenspiegel zu finden. Falls es dir nicht aufgefallen ist, gab es mit den Dämonen, die gegangen sind, bestimmte Verbindungen. Am besten, du lässt deine Hände von allen Beteiligten, wenn du nicht plötzlich Einblick in ihre Gefühlswelt haben willst.“
Diese Worte bewirkten, dass nicht nur Caleb überrascht die Brauen hob. Auch Cassie wirkte für einen Moment, als hätte man ihr eine Ohrfeige verpasst und sichtlich beunruhigt beobachtete ich, wie ihr Blick zu dem aufbrausenden Dämon glitt. „Was ist mit Caim?“ Diese Frage kam für mich so unerwartet, dass ich lediglich hilflos mit den Schultern zuckte, ehe ich meine Augen nacheinander auf die skurrilen Paare richtete. Gabriel, der Violett beschützte, ohne das überhaupt wirklich zu realisieren. Caleb und Cassie, die sich musterten, als gäbe es bereits niemanden mehr außer ihnen beiden auf der Welt. Arifahr und Tristan, die sich abseits miteinander unterhielten... Die Erkenntnis traf mich unerwartet hart und ließ mich einige Schritte benommen zurücktaumeln.










Die Ader an meiner Schläfe begann gefährlich zu pulsieren, als die Dämonin sich zwischen uns drängte und Lana damit die Chance gab meine Frage unbeantwortet zu lassen. Stattdessen versuchte mir der Störenfried andere Prioritäten aufzuschwatzen, die mich zur Zeit allerdings einen feuchten Kehricht interessierten. Ich wollte Antworten! Was ich jedoch bekam, war Gabriel. Zu meiner Verwunderung allerdings, entfernte er den Puffer zwischen mir und dem Engel, anstatt seine eigene Sippschaft zusätzlich abzuschirmen. Eine Tatsache, die mich für eine Sekunde zufrieden stimmte, dann jedoch Misstrauen und Unbehagen in mir aufflammen ließ. Bevor ich diese Empfindungen jedoch ansatzweise verarbeiten konnte, ließ der Blonde eine Vermutung vom Stapel, die mich verblüfft den Kopf zu ihm drehen ließ. "Eurer Ernst?", brummte ich reflexartig, weil ich diese ganze Seelenspiegelsache schon immer für Humbug gehalten hatte. Doch noch ehe ich mehr als abfällig schnauben konnte, spürte ich bereits Cassies Blick auf mir und stirnrunzelnd lenkte ich meine Augen auf ihr Pendant. So sehr mir die Vorstellung auch widerstrebte, dass diese alberne Sache überhaupt existierte, so sehr würde sie doch all die absurden Dinge erklären, die seit unserer Berührung zwischen uns stattgefunden hatte. Und hatte ein Teil von mir nicht geahnt, was hier vor sich ging? Hatte ich nicht genau deshalb Lana zur Rede gestellt? Mit einem gewissen Widerwillen löste ich mein Augenmerk von der Frau neben mir, die sich nun der vorlauten Dämonin widmete und lenkte es stattdessen auf den anderen weiblichen Engel, der plötzlich noch überrumpelter wirkte, als bei meiner verbalen Attacke wenige Sekunden zuvor.






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zuletzt bearbeitet 14.09.2017 20:49 | nach oben springen

#143

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 14.09.2017 23:55
von Pummel • Eumelchen <3 | 295 Beiträge



Noch ehe der große, bedrohliche Bluthund etwas auf meinen Eingriff erwidern konnte, tauchte unerwartet eine weitere Person neben mir auf. Ich blinzelte. Kaum, dass ich Gabriel aus den Augenwinkeln erkannt hatte, griff dieser bereits nach meinem Arm und zog mich bestimmend aus der Schusslinie. Mein Innerstes verkrampfte und augenblicklich schloss ich meine Finger um die Stelle, kaum dass der Blonde wieder von mir abgelassen hatte, um sich der Beantwortung von Calebs Frage zu widmen. Die Widersprüchlichen Gefühle ausblendend konzentrierte ich mich auf die Regung, die derzeit überwog und mit der ich am ehesten umgehen konnte. Meine Gesichtszüge verhärteten sich, die Augen formten sich zu Schlitzen. Doch noch ehe ich meiner Wut Luft machen konnte, hörte ich wie jemand meinen Namen rief. Verdutzt drehte ich mein Gesicht zu Cassie, die sich nach dem Aufenthaltsort des Siegels erkundigte und dabei zur Eile riet. Ah richtig! Ich schenkte der Schwarzhaarigen ein breites Lächeln und sprang einige Schritte in ihre Richtung, um nicht über die Köpfe der Streithälse hinweg zu ihr rufen zu müssen. „Ich habe es nicht direkt gesehen. Nein.“, gestand ich fröhlich. „Aber ich weiß, wo es sich mit... ziemlich wahrscheinlicher Sicherheit befinden müsste. Habt ihr in dem Haus zufällig irgendwo Schaufeln?“





Ich hatte schon langsam nicht mehr damit gerechnet. Gerade, als ich mich einer Gruppe von Jugendlichen näherte, die rauchend vor einem Gebäude standen, verschwamm die Umgebung vor mir mit einem Mal. Schnaubend strich ich mir kurz über das Gesicht. Sobald ich die Augen wieder Aufschlug, befand ich mich auf dem Wald Pfad, der zur Kirche führte. Irritiert wandte ich mich um und erkannte in der Ferne das alte Anwesen, vor dem sich die ganze bizarre Mannschaft versammelt zu haben schien. Natürlich. Die Herrschaften da oben waren offenbar ungeduldig geworden. Ein Stöhnen unterdrückend näherte ich mich widerwillig dem Grundstück und schnappte bereits nach einigen Schritten die ersten Wortfetzen auf, die mich nicht gerade glücklich stimmten. Meine Füße verharrten knirschend auf dem Kies. Je länger ich der bizarren Szene beiwohnte, desto mehr verspürte ich den Drang dazu wieder umzukehren und mein Spiel fortzusetzen. Wahrscheinlich hätte ich dies auch getan, wenn ich nicht zufällig Violetts laute Stimme aufgeschnappt hätte, die etwas von einem Siegel faselte. Mit einem tonlosen Seufzen auf den Lippen bewegte ich mich langsam vom Fleck und trat aus dem Gestrüpp, meine vorrübergehende Deckung endgültig aufgebend. Ich war mir nicht ganz sicher, worüber die einzelnen Kleingrüppchen sich unterhielten, kam jedoch recht schnell zu dem Entschluss, dass es nur von niederer Bedeutung war. Violett hatte gerade Schaufeln erwähnt. Dies bedeutete also, dass das nächste Siegel irgendwo vergraben war. Den restlichen Anwesenden keine sonderliche Beachtung schenkend, trat ich mit schnellen Schritten auf Violett zu und warf das zierliche Ding über meine Schulter. „Weise den Weg.“, erklärte ich knapp und wollte eigentlich weiter marschieren. Doch die Dämonin machte es mir mit ihrem Gezappel nicht gerade leicht das Gleichgewicht zu wahren. Das Ausmaß ihrer Verstimmtheit wurde im nächsten Augenblick ersichtlich, als einer der Bäume in unmittelbarer Nähe mit einem Mal Feuer fing.

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#144

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 01.10.2017 17:59
von Fionien • Giftzwerg | 63 Beiträge



„Euer Ernst“, brummte Caleb und auch alle anderen schienen nicht wirklich bereit zu sein, meinen Worten zu glauben. Ich seufzte genervt. Es war wirklich nicht meine Aufgabe, den anderen wie Kindern alles zu erklären, so schwer verständlich war das schließlich nicht. Kurz hatte ich das Gefühl, als würde mir jemand mit eisigem Feuer über die Arme streichen und eine Gänsehaut fuhr meinen Rücken hinunter, allerdings hörte es genauso schnell wieder auf wie es gekommen war.
„Violett, wo hast du ein Siegel gesehen? Ich würde sagen, wir sollten schleunigst los. Ich will nicht, dass wir schon wieder ein Siegel verlieren. Und je eher wir uns auf den Weg machen, umso besser ist es“, sagte Kassandra.
„Ich habe es nicht direkt gesehen. Nein“, gab Violett zu. „Aber ich weiß, wo es sich mit... ziemlich wahrscheinlicher Sicherheit befinden müsste. Habt ihr in dem Haus zufällig irgendwo Schaufeln?“
Ich schnaufte. „Schaufeln. Sicher doch, irgendwo im Keller.“ Wie großartig, genau das, was ich jetzt wollte; im Dreck wühlen um das nächste Siegel zu finden.
Trotzdem machte ich mich auf den Weg Richtung Tür und damit Keller.
Allerdings nicht lange. Ich fuhr herum und sah, wie sich Caim Violett über die Schulter schmiss, ein Baum brannte plötzlich lichterloh. Violett wirkte wie ein bockiges Kind, das sich nicht befreien konnte. „Caim, wie wäre es, wenn du sie runter lässt?“, meinte ich. „Wir gehen jetzt ohnehin zum Siegel und wahrscheinlich ist das wieder eine Aufgabe für alle. Streng doch mal deinen Kopf an.“
Ich schüttelte genervt den Kopf und drehte mich dann wieder zur Tür um, um endlich die verfluchten Schaufeln zu holen. Was für ein Kindergarten.



„Vermutlich hatte Caim die Schnauze voll von ihrer Anhänglichkeit, sonst wäre er jetzt an ihrer Seite. Aber ganz ehrlich, wenn ich dieser Kerl wäre, hätte ich auch ganz schnell die Düse gemacht, denn so einen Engel hätte ich ganz bestimmt nicht gerne ständige an meiner Seite kleben“, merkte Tristan an und ich grinste, während ich die anderen beobachtete. Tristans Meinung war erfrischend.
„Ohne Caim können wir das Siegel vermutlich sowieso nicht holen“ , überlegte Tristan. „Aber ein Versuch ist es wert.“
„Der kommt bestimmt eh bald wieder“, meinte ich. Und ich hatte Recht. Nachdem Violett etwas von Schaufeln erzählte und davon, dass sie den ungefähren Standort wusste, tauchte er auf und schmiss sie sich über die Schulter. Irgendwie erinnerte mich das ein bisschen an die menschlichen Liebesbeziehungen, nur dass da nichts in Flammen aufging. Meistens zumindest.
Gabriel schien das wenig zu jucken, obwohl er sie eben noch von Caleb weggezogen hatte.
„Denkst du, wir sollten eingreifen?“, fragte ich Tristan zweifelnd.

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#145

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 11.11.2017 22:10
von Arrabella • Team Zyr | 78 Beiträge



Ich ließ meinen Blick durch die Anwesenden schweifen und versuchte dabei die kleine Stimme in mir zu ignorieren, die Gabriels Worte ernster nahm, als mir lieb war. Caleb und ich waren keine Seelenspiegel. Das konnte nicht sein. Wir verstanden uns gut und eine Freundschaft zwischen Engel und Dämon war möglich. Es kam zwar meines Wissens nach nicht so oft vor, aber wir verstanden uns gut. Trotzdem konnte ich nicht leugnen, dass mir Gabriels Worte unter die Haut gingen. Und tief in mir wusste ich, dass er Recht hatte. Und dann traf mich eine weitere Erkenntnis. Wenn Caleb und ich wirklich Seelenspiegel waren, dann waren es die anderen hier auch. Irgendwie gehörte hier jeder zu jemanden. Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Wir waren jetzt endlich eine richtige Gruppe. DIE Gruppe, die die Siegel finden würde. Diesmal war es also kein Irrtum und alles verlief nach Plan. Ich freute mich irrsinnig. „Huch…“, sagte ich, als ich mit meinen Gedanken wieder ins Hier und Jetzt zurückfand. Caim hatte Violett auf der Schulter, der das wohl nicht gefiel. Und Gabriel war weg. Ich machte den Mund auf, um lautstark zu protestieren, schloss ihn dann aber augenblicklich wieder, als mein Blick zu Caleb glitt. Wollte ich wieder einen Ausraster seinerseits riskieren? Die Antwort war klarerweise „nein“ weshalb ich mich dieses Mal vielleicht zurückhalten sollte. Wobei mir der Gedanke missfiel, einfach nur dastehen und abzuwarten, ob von den anderen eine Reaktion folgen würde.




Arifahr hatte Recht, als sie meinte, dass Caim bestimmt bald wieder auftauchen würde. Und als wäre das nicht auch schon genug wollte er nun die Führung an sich reißen. Er schmiss sich Violett auf die Schulter und dachte wohl nun, dass er hier das Sagen hatte.
"Denkst du, wir sollten eingreifen ?" fragte mich Arifahr und ich nickte. Ja, das sollten wir. Nicht aber, weil wir Violett retten mussten, sondern vielmehr um den Kerl endlich in seine Schranken zu weisen. Langsam reichte mir seine arrogante Art, er war keinesfalls besser als wir und allein die Tatsache, dass er sich freiwillig mit einem Engel abgab, sagte schon viel über diesen Kerl aus.
"Hey, du Weichei ! Lass sie los und benimm dich nicht weiter wie ein Vollidiot, ich hab deine Launen langsam satt. Entweder du schließt dich uns an und hilfst uns die Siegel zu finden oder du verschwindest. Aber hör auf dich so aufzuführen als würde die ganze Welt dir gehören, klar ?" Ich ballte meine Hände zu Fäusten und versuchte ihn nicht gleich anzugreifen. Ich gab es nur ungern zu, aber wir brauchten ihn, wenn wir hier wieder weg wollten. Und ich wollte sicher nicht mein ganzes Dasein trostlos auf dieser Erde verbringen.

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#146

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 20.11.2017 10:31
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge



Noch immer benommen von der bitteren Erkenntnis, realisierte ich erst mit einiger Verzögerung, dass der Grund für meine Bestürzung wieder zu uns gestoßen war und abermals die ohnehin gespannte Lage noch zusätzlich anfachte. Die Feindseligkeit, die besonders von den männlichen Verbündeten ausging, war beinahe greifbar und ein Teil von mir war erleichtert, als zumindest Gabriel sich kurzzeitig von der Gruppe entfernte. Zudem hatte Caleb sich nicht augenblicklich auf Caim gestürzt, auch wenn es ihm sichtlich danach verlangte. Meine Hoffnung diese Situation allerdings noch friedlich lösen zu können, wurde von eher unerwarteter Seite zunichte gemacht. Tristans Geduld schien sich mittlerweile ebenfalls dem Ende geneigt zu haben. Deshalb ließ er seinen Unmut bei der Person aus, die diese Eigenschaft nicht minder erfunden zu haben schien. Das beklemmende Gefühl in meinem Inneren wuchs weiter an, als mein Blick zu dem angesprochenen Dämon wanderte. Vermutlich wäre dies der Moment gewesen einzugreifen. Doch ich war wie gelähmt.





Misstrauisch verfolgte ich die bizarre Situation vor meinen Augen und kämpfte gegen den unbändigen Drang an, den Neuankömmling erneut für seine Tat büßen zu lassen. Für das, was er der Frau an meiner Seite angetan hatte, die entgegen ihrer normalen Manier äußerst still war.
Müheloser als angenommen, löste ich meine Augen von dem Tunichtgut und lenkte sie stattdessen auf Cassie, die in ihren Gedanken gefangen zu sein schien. "Kein Verlangen ihm die Augen auszukratzen?", raunte ich ihr zu und spiegelte dadurch einen Teil meiner eigenen Empfindungen wider. Deutlich schwächer als angenommen, was mich zusätzlich verstimmte.
Doch noch ehe ich mich eingehender mit dieser Sache beschäftigen konnte, übertönte Tristans Stimme meine Gedanken und schmunzeln lenkte ich meine Aufmerksamkeit auf die beiden Dämonen. In euphorischer Erwartung spürte ich einen Muskel an meiner Stirn zucken und hob meine Hand, um das Gesicht des Engels neben mir in meine Richtung zu drehen. "Du solltest vermutlich lieber von hier verschwinden..."


Liebe ist nur eine weitere Methode anderen Leid zuzufügen <3

zuletzt bearbeitet 20.11.2017 10:33 | nach oben springen

#147

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 24.11.2017 11:35
von Pummel • Eumelchen <3 | 295 Beiträge



Während meine Augen noch auf den Flammen ruhten, ertönte bereits die Stimme des einzigen männlichen Engels im Bunde, der mich in höflicher Manier fragte, ob ich mein neues Gepäckstück wohl runterlassen würde. Nichts anderes hätte ich auch von einem Himmelswesen erwartet. Seine restlichen Worte gedanklich übergehend (da er sich kurz darauf bereits entfernte, konnte ihm die eine Antwort nicht so wichtig sein), konzentrierte ich mich nun auf den nächsten Piepmatz, der unerwartet aus seiner Starre erwachte, um mit Schimpfwörtern um sich zu werfen. Weichei. Vollidiot. Fiel ihm wirklich nichts Besseres ein? Da er sich die Zeit bisher nur damit vertrieben hatte mit seiner Begleiterin zu tuscheln und blind dem Rest der Gruppe zu folgen, war er vermutlich aus der Übung, was gewöhnliche Interaktionen anbelangte. Meine Lippen kräuselten sich zu seinem angedeuteten Lächeln. „Weil sonst was? Kommst du dann rüber und verhaust mich?“
Da Violett mittlerweile aufgehört hatte wie eine Wilde herum zu zappeln und stattdessen die Gespräche von ihrer jetzigen Position aus verfolgte, blieben mir ein paar Augenblicke Zeit, um auch die restlichen Mitglieder der Bande zu betrachten. Die beiden Engelsdamen standen wie gelähmt da. Der tollwütige Hund von zuvor widmete sich gerade seiner Trophäe und richtete einige Worte an die verdatterte Schönheit an seiner Seite. Nur mit Mühe unterdrückte ich ein Schnauben und horchte auf, als Violett die Stimme erhob.





„Wir gehen dann schon mal vor, ehe ihr euch alle die Köpfe einschlägt!“, rief ich den restlichen Anwesenden zu. Ich hätte es zwar vorgezogen unseren neuen Bestimmungsort auf eigenen Beinen zu erreichen. Da dies jedoch die Gefahr von weiteren Kämpfen steigerte, wollte ich dieses Mal eine Ausnahme machen. So, wie es aussah, würde ich aus Mangel an anderen Freiwilligen die mühsame Aufgabe übernehmen müssen Caim mit der Welt und ihren Regeln vertraut zu machen. Seufzend patschte ich dem Hochgewachsenen gegen den Hinterkopf, was ihn zu einem leisen Knurren verleitete. „Hab dich nicht so. Du bist nicht mehr in der Hölle, also kannst du dich auch mal ein wenig entspannen.“ Anstatt etwas zu erwidern, wandte Caim sich um und entfernte sich mit schnellen Schritten vom Anwesen. „Hey ihr!!! Wir warten dann am Friedhof! Vergisst die Schaufeln nicht!!!“, rief ich den anderen noch entgegen, solange wir uns in Hörweite befanden. Anschließend stützte ich meine Ellenbogen an Caims Rücken ab und lehnte mein Kinn an meinen eigenen Handflächen. Das konnte ja heiter werden. Immerhin hatte ich den herannahenden Sturm dieses Mal noch verhindern können.

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#148

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 03.01.2018 23:19
von Fionien • Giftzwerg | 63 Beiträge



Tristan nickte. „Hey, du Weichei ! Lass sie los und benimm dich nicht weiter wie ein Vollidiot, ich hab deine Launen langsam satt. Entweder du schließt dich uns an und hilfst uns die Siegel zu finden oder du verschwindest. Aber hör auf dich so aufzuführen als würde die ganze Welt dir gehören, klar?“
Ich sah zu seinen geballten Fäusten und ein leichtes Grinsen huschte über meine Mundwinkel. Tristan schien kaum an sich halten zu können. Wenn er auf Caim losging, war das sicher eine sehr interessante Sache… denn lange würde Tristan wohl nicht bei roher Gewalt durch die Faust bleiben, sondern er würde seine Fähigkeit einsetzen. Und das wäre sicher eindrucksvoll. Vielleicht würde er ja sogar gegen Caim gewinnen… anders als Gabriel, der eine eher jämmerliche Figur abgegeben hatte.
„Weil sonst was? Kommst du dann rüber und verhaust mich?“ Caims Stimme war höhnisch und beinahe wünschte ich, Tristan würde tatsächlich auf ihn losgehen, so unvernünftig das auch sein mochte. Bevor er das allerdings wirklich in die Tat umsetzen konnte, verkündete Violett, sie würden dann schon mal vorgehen und Caim trabte mit ihr über der Schulter davon. Etwas verdutzt blinzelte ich dem Dämon mit seiner Last hinterher. Dann schüttelte ich den Kopf und wandte mich zu Gabriel herum, der gerade herauskam.



Als ich aus dem verstaubten Keller die Schaufeln geholt hatte und wieder nach draußen trat, war Violett weg. Kurz runzelte ich die Stirn, etwas beunruhigt. Caim fehlte ebenfalls. Vermutlich waren sie vor zum Friedhof gegangen, so sinnlos das auch war. Mit einer Hand rieb ich mir den Nasenrücken, dann ging ich auf die Gruppe zu und drückte Delana, dir mir am nächsten war, eine der Schaufeln in die Hand.
„Dann ab zum Friedhof. Oder sind Caim und Violett vollends geflohen?“ Das bezweifelte ich zwar, aber bei dem Dämonen, dessen Kopf aus einem soliden Steinblock zu bestehen schien, konnte sich jemand rational denkender nicht sicher sein.
Ich achtete nicht darauf, wer so aussah, als würde er mir folgen. Zwar mussten wir am Ende zusammen das Siegel lösen, aber wenn ich schneller da war, konnte ich mit dem Graben anfangen und gab ja vielleicht sogar etwas wie einen Ansporn ab. Deshalb breitete ich die Flügel aus, atmete tief ein und stieß mich dann vom Boden ab. Ohne Boden unter den Füßen fühlte ich mich beinahe zufrieden und entspannt, auch wenn mir die Kindereien der anderen noch durch den Kopf gingen und nervten.

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#149

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 11.02.2018 23:31
von Arrabella • Team Zyr | 78 Beiträge



"Kein Verlangen ihm die Augen auszukratzen?", flüsterte mir Caleb mit rauchiger Stimme ins Ohr und ich atmete laut aus. "Ich versuche mich ein wenig zurückzuhalten. Ich habe ja jemandem ein Versprechen gegeben und daran werde ich mich auch halten.", sagte ich. "Auch, wenn es mir missfällt", fügte ich in Gedanken hinzu, sprach es aber nicht laut aus. Vermutlich hatte Caleb selbst mehr Schwierigkeiten sich zurückzuhalten und ich wusste es durchaus zu schätzen, dass er sich die Mühe gab und nicht gleich in Flammen aufging. Auch, wenn man von Tristan nicht dasselbe erwarten konnte, den nun ließ er seinem ganzen Ärger getrost freien Lauf.
"Du solltest vermutlich lieber von hier verschwinden… ", sagte Caleb und ich schüttelte vehement den Kopf. "Wieso sollte ich? Ich bezweifle, dass sich die beiden jetzt so richtig in die Haare kriegen werden und ich denke, dass wir beide im Moment außer Schusslinie sind. Außerdem…", sagte ich und bei meinen letzten Worten näherte ich mich Caleb noch ein Stück mehr, "habe ich ja dich an meiner Seite, da kann mir gar nichts Schlimmes passieren." Ich zwinkerte ihm kurz zu, ehe ich mich nicht mehr zurückhalten konnte und laut losprustete.
Ich bemerkte, wie sich auch die Situation zwischen den Anwesenden hier entspannte und es war ungewöhnlich still geworden, als Caim und Violett und endlich auch Gabriel verschwanden. „Siehst du, nichts passiert.“, sagte ich zu Caleb immer noch grinsend. Dann wandte ich mich auch an die anderen. „Wir sollten auch zum Friedhof gehen, wir wollen ja nichts Wichtiges verpassen, oder?“




"Weil sonst was? Kommst du dann rüber und verhaust mich?" Ich glaubte mich verhört zu haben. Hatte der Dreckskerl wirklich keinen Respekt? Ich war bereit ihn so richtig zu verprügeln, aber Violett ging dazwischen und ihre Worte führten dazu, dass ich mich beruhigte. Wenn sie sich um Caim kümmerte, dann war das völlig in Ordnung für mich, ich musste mir dann nämlich meine Hände nicht an so einem Dreckskerl schmutzig machen. Auch Gabriel verzog sich wenig später mit seiner Schaufel und für einen Moment lang fand ich das alles hier gar nicht so schlecht. Ohne die anderen drei war das Ganze hier zumindest annehmbar und ich fragte mich, wieso wir nicht einfach nur zu fünft mit der Situation vertraut wurden. Die Stille war ganz angenehm, aber natürlich meldete sich der quengelige Engel zu Wort und verkündete, dass wir auch besser zum Friedhof gehen sollten. „Weißt du, dass ich null Bock darauf habe? Der einzige Lichtblick ist, dass wir, während Gabriel ein Loch schaufelt, ein paar Gräber schänden können.“, sagte ich zu Arifahr.


zuletzt bearbeitet 11.02.2018 23:32 | nach oben springen

#150

RE: ~You neither can trust a Demon nor an Angel~

in You neither can trust a Demon nor an Angel 17.02.2018 16:09
von Neyl • Admin | 37.081 Beiträge




"Friedhof", brachte ich mühsam hervor und betrachtete einen Moment zweifelnd die Schaufel, die Gabriel mir in die Hand gedrückt hatte. Mangels anderer Alternativen folgte ich den anderen also in einigem Abstand, während ich verzweifelt versuchte meine wirren Gedanken zu sortieren. Sollten sich meine Befürchtungen bewahrheiten, wäre dies eine Katastrophe mit ungeahntem Ausmaß. Andererseits, solange ich jede Berührung mit dem Dämon vermeiden würde, musste ich mich nicht damit abfinden richtig?
Mich an diesen Gedanken klammernd, machte ich also einen weiten Bogen um das dämonische Gespann und lauschte wenig überzeugt den Worten der weiblichen Partei. Um jedoch nicht ungewollt Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, entfernte ich mich von den übrigen Wesen, wurde kurz darauf von Caleb meines Werkzeugs entledigt und schritt stattdessen gedankenverloren zwischen den Gräbern hindurch. Schon einmal hatte uns ein verstecktes Symbol den Weg gewiesen, weshalb ich aufmerksam nach verdächtigen Zeichen Ausschau hielt, während der Rest mittlerweile zum Halten gekommen war. Calebs Aussage verstärkte das mulmiges Gefühl in meinem Inneren jedoch erneut und ohne es verhindern zu können, huschte mein Blick kurz zu Caim, dessen Auftauchen bisher für reichlich Wirbel gesorgt hatte. Da wünschte man sich ja fast Iloru zurück. Zumindest jetzt, wo klar war, dass er keinerlei Gefahr darstellte mich magisch an ihn zu binden.
Entschieden den Kopf schüttelnd, löste ich mich rasch wieder von dem Anblick und unterdrückte dabei meinen Unmut über das Unterfangen kundzutun. Einen Friedhof zu entweihen schien mir nicht richtig. Doch solange sie nicht vorhatten tatsächlich Gräber auszuheben, würde ich den Dingen ihren Lauf lassen. Denn obwohl mir durchaus bewusst war, dass die Mission absoluten Vorrang hatte, zählte für mich zurzeit nur etwas anderes um jeden Preis zu verhindern.




Eine seltsame Mischung aus Unmut und Stolz überkam mich, als Cassie bemerkte, dass ihr mit mir an ihrer Seite nichts mehr passieren könnte. Doch glücklicherweise brach der Engel kurz darauf bereits in ein schallendes Gelächter aus, wodurch ich mir eine Erwiderung sparen konnte und stattdessen feststellte, dass sie nicht unrecht damit gehabt hatte. Violett brachte die Situation rasch wieder unter Kontrolle, was mich zu einem weiteren missmutigen Brummen veranlasste. Ein wenig Ablenkung hätte ich an dieser Stelle begrüßt.
So blieb mir vorerst nichts anderes übrig, als Cassies Vorschlag mit einem Nicken zuzustimmen und der kleinen Truppe bis zum Friedhof zu folgen. Die Dämonin schien mir allerdings keine verlässliche Quelle zu sein, weshalb ich mich mürrisch etwas abseits hielt, während sie Caim munter über den Friedhof dirigierte und schlussendlich auf eine Stelle zwischen zwei imposant aussehenden Gräbern deutete und uns anwies dort zu graben. Einem unerwarteten Impuls folgend, schnappte ich Lana, die ebenfalls auf Abstand ging, die Schaufel aus der Hand und tat, wie uns geheißen. "Wenn wir nichts finden, hätte ich trotzdem einen guten Verwendungszweck für dieses Loch", verkündete ich bewusst laut, warf dem Neuzugang einen kurzen, scharfen Blick zu und rammte dann das Werkzeug tief in den Boden.


Liebe ist nur eine weitere Methode anderen Leid zuzufügen <3

zuletzt bearbeitet 17.02.2018 17:56 | nach oben springen


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