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Liebe ist nur eine weitere Methode anderen Leid zuzufügen <3
Liebe ist nur eine weitere Methode anderen Leid zuzufügen <3
Wuhu, ich habe ein eigene Signatur^^ *stolz* xD
Jaelyn
Ich wusste, dass ich nicht länger hier bleiben durfte. Es war zu gefährlich und doch konnte ich mich nicht rühren. Meine Beine waren schwer wie Blei und mir fehlte jegliche Kraft in den Armen um mich auch nur einen Zentimeter in die Höhe zu drücken. Warum? Warum taten sie das? Was hatte ein Azelle dem König jemals getan, dass er solch eine Hexenjagd gegen sie führte? Alle diese unschuldigen Leben? Wie konnten diese Soldaten einfach so ohne zu zögern morden und es wie dieser hier sogar genießen? Was für Dämonen musste einem besessen haben?
Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und ruckartig zuckte mein Körper zusammen und riss mich aus meiner gedanklichen Starre. Es war die dunkelhaarige, junge Frau, welche mich auch schon zusammen mit Aneela aus dem Karren befreit hatte. Sie versuchte mich mit ihren Worten zum Bewegen zu animieren, doch so wirklich funktionieren wollte es nicht. "Nun stehe ich schon doppelt in deiner Schuld.", meinte ich zu ihr mit einem Lächeln auf den Lippen, wobei es nur ein verzweifelter Versuch war mich von all dem um mich herum abzulenken. Dieses hielt jedoch nicht lange und ich sah stattdessen auf meine Hände, welche nach wie vor zitterten. "Es hört einfach nicht auf...", kam es kleinlaut aus meinem Mund und ich presste daraufhin eine Hand fest in die andere in der Hoffnung, dass es irgendwas brachte. Ich versuchte ruhig zu atmen, versuchte die Kontrolle über meinen Körper wieder zu erlangen. Immerhin konnte ich es nicht verantworten, wenn meiner Helferin meintenwegen etwas passierte.
Gerade als ich einen Versuch wagte, um mich aufzuraffen, viel ein Schatten in mein Blickfeld und als ich aufsah, stand dort hinter meinem Gegenüber die Soldatin von vorhin. Ihr Schwert an die Kehle der jungen Frau gelegt und der Aufforderung mit erhobenen Händen aufzustehen. Ungläubig sah ich sie an und wünschte einfach nur, dass dies nicht wahr sein konnte. Am liebsten hätte ich die Dunkelhaarige um Verzeihung gebeten. Nun war sie meinetwegen in Gefahr. Doch anstatt einer Entschuldigung senkte sich mein Blick wieder und meine Finger krallten sich in die kalte Erde unter mir. "Wieso?", fragte ich erst leise. Dann jedoch sah ich die Soldatin trotz Tränspuren auf der Wange wütend an. "Wieso tut ihr sowas? Was haben euch diese Menschen überhaupt getan?! Und wie feige und im Inneren verrottet muss einer sein um Umschuldige auf einer Trauerfeier zu meucheln? Sie regelrecht abzuschlachten?!", fachte ich.
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„Keine Sorge. Bei mir ist dein Geheimnis sicher.“, erwiderte Ethan auf meine Bitte hin und erleichtert atmete ich aus. Eigentlich sollte ich mich wegen meinen Fähigkeiten nicht verstecken müssen, aber der König und seine Art zu regieren ließ es einfach nicht anders zu.
„Ich danke dir.“, sagte ich und leicht lächelte ich Ethan an. Obwohl ich ihn gerade erst getroffen hatte, schenkte ich seinen Worten Glauben und vertraute ihm.
Plötzlich vernahm ich hinter mir ein Rascheln und auch Ethan schien es bemerkt zu haben, denn er richtete sich auf und starrte auf einen Punkt hinter mir. Abrupt drehte ich mich um und sah einen kleinen Jungen, der taumelnd auf uns zukam.
„H-H-Hilfe“, sagte er stotternd. „B-B-Bitte. Du musst m-m-mir he-helfen“, fügte er noch hinzu. Er sagte noch etwas, was ich nicht genau verstehen konnte und ehe ich mich versah wurde er bewusstlos. Reflexartig streckte ich meine Arme nach ihm aus um ihm den Fall auf den harten Waldboden zu ersparen. Augenblicklich kam Ethan auf mich zu und half mir das Kind zu stützen. Voller Sorge betrachtete ich das junge Geschöpf und als ich mich versichert hatte, dass er nicht schwer verletzt war, atmete ich erleichtert aus.
„Ihm geht’s soweit gut.“, stellte ich fest, „er ist erschöpft und hat einige kleine Verletzungen, die ihm aber keine Probleme bereiten sollten.“ Normalerweise hätte ich mich sofort um seine kleinen Wunden gekümmert, aber ich fühlte mich ein wenig geschwächt und wir mussten außerdem zu den anderen zurück. Ethan schien gerade dasselbe gedacht zu haben, denn er schlug vor, zum See zurückzukehren und ich stimmte sofort zu. Es wäre unhöflich, die Zeremonie zu verpassen, gerade weil ich eingeladen wurde, ohne jedoch eine Azalle zu sein. Außerdem mussten wir herausfinden, wer der Junge war und vielleicht wussten die Anwesenden mehr über das Kind.
Gemeinsam gingen wir zur Gruppe zurück und es dauerte nicht lange, bis ich meinen Cousin sah, der auf sich auf uns zubewegte. Als er uns erreicht hatte, fragte er nach dem Jungen und ich erzählte ihm kurz von den Geschehnissen im Wald.
Ethan gab das Kind an Gabriel weiter, ehe er sich verabschiedete und auf Aneela und die anderen zusteuerte.
„Was soll ich jetzt mit dem Jungen machen?“, fragte mich Gabriel ein wenig ratlos und ich zuckte mit den Schultern.
„Wir müssen herausfinden, wer der Kleine ist. Vielleicht weiß einer der Anwesenden mehr darüber.“, dachte ich laut nach. Es wäre vermutlich am Besten, die Azallen hier um Rat zu fragen. Vielleicht hatten sie den Jungen schon einmal gesehen und wussten sogar, woher er kam.
Mein Cousin nickte zustimmend, bevor wir jedoch unser Vorhaben in die Tat umsetzen konnten, begann die Totenfeier.
„Ich denke, wir sollten das auf später verschieben.“, flüsterte mir Gabriel zu und ich nickte zustimmend. Es wäre unhöflich, jetzt durch die Gegend zu laufen und die trauernden Menschen auszufragen.
Eine alte Frau trat hervor und hielt eine emotionale Rede, die mich zu Tränen rührte. Auch die Azallen um mich herum blieben von ihren Worten nicht unberührt. Einige weinten, bei anderen war der Schmerz und die Trauer klar in den Augen erkennbar. Aufmerksam beobachtete ich die Zeremonie weiter und als das Floss in Flammen aufging, stießen viele Herumstehende einen Schluchzer aus.
Ich strich mir die aufkommenden Tränen aus den Augen. Obwohl ich den Ältesten nie gekannt hatte, empfand ich doch unglaubliche Trauer.
„Das ist wirklich berührend“, sagte ich leise an Gabriel gewandt. Ich wusste, dass er bei so etwas nicht so empathisch war, aber ich konnte einfach nicht glauben, dass ihn diese Totenfeier gar nicht berührte.
„Ja.“, stimmte er mir zu. Bevor ich jedoch noch etwas erwidern konnte, hörte ich, wie Aneela schrie: „Sie sind hier!“ Verwirrt richtete ich meinen Blick auf die Azalle, die panisch wirkte. Wer war hier?
„Lauft!“, sagte sie weiter und ich realisierte immer noch nicht, was sie uns damit sagen wollte. Doch plötzlich ging alles so schnell. Menschen liefen voller Angst auseinander. Ich hörte Geschrei und Geschluchzte und noch bevor ich wirklich verstand, was hier gerade vorging, hatte Gabriel schon nach meiner Hand gegriffen und mich Richtung Wald gezogen. Ich hörte die Menschen durcheinander Rufen. Ein Wort hallte dabei besonders laut in meinen Ohren: Soldaten. Wie hatten sie uns hier gefunden? Wie konnten sie von der Totenfeier wissen?
„Schneller!“, rief Gabriel, der nun meinen Hand losließ und den Jungen noch fester an sich drückte. Wir müssen laufen. Weg von hier.
„Enngelin“, hörte ich jemanden meinen Namen rufen und mein Cousin und ich blieben wie angewurzelt stehen. Ich sah Tristan auf uns zukommen und in seinen Armen hielt er eine junge Frau, die sich als Artminea entpuppte. Geschockt riss ich meine Augen auf, als ich den Pfeil in ihrem Rücken bemerkte. Schnell hatte ich mich jedoch wieder gefangen und hörte aufmerksam Tristan zu, der mich um Hilfe fragte.
„Wir sollten uns besser gleich darum kümmern“, sagte ich bestimmt. Obwohl ich mir der Gefahr um uns herum durchaus bewusst war, galt meine ganze Sorge nur Artimea und ihrer Verletzung. Ich deutete Tristan, er solle die junge Frau ablegen, wodurch ich mir die Wunde genauer ansehen konnte. Der Pfeil hatte sich nicht allzu tief in den Rücken gebohrt, weshalb ich mich eigentlich schnell darum kümmern konnte.
Bestimmt griff ich mit einer Hand nach dem Pfeil, während ich die andere bereits auf ihren Rücken legte. Während ich langsam den Pfeil herauszog, bündelte ich meine Energie und spürte ein leichtes Kribbeln in meinen Händen. Ich sah, wie sich die Wunde schloss und für einen kurzen Moment verschwamm mein Sichtfeld ehe ich mich einen Moment später aufrichten konnte.
Gabriel bedachte mich mit einem sorgvollen Blick, aber mit einem Nicken versicherte ich ihm, dass es mir gut ging. Ich war nur ein wenig erschöpft, da ich in kurzer Zeit zwei Wunden geheilt hatte, wobei mir für beide nicht gerade viel Zeit geblieben war.
„Wir müssen weiter.“, meinte Gabriel und zu fünft liefen wir tiefer in den Wald hinein.
„Nach allem, was du für uns getan hast…“, erwiderte Aneela auf meine Aussage hin.
„Jedenfalls, du kannst noch einige Gefallen einfordern, ehe wir quitt sind.“, fügte sie hinzu und ich grinste leicht. Früher oder später würde es bestimmt dazu kommen. Bis dahin konnte ich sie immer wieder damit aufziehen und ihr ihre Schuld mir gegenüber ins Gedächtnis rufen. Ich wusste, dass es ihr nicht gefiel, dass sie mir etwas schuldete und bereits des Öfteren auf meine Hilfe angewiesen war. Aber ich verkniff mir einen Kommentar dazu, da es mir einfach nicht als der passende Moment erschien.
Wir wurden kurz unterbrochen, als Enngelin fragte, ob sie kurz den See verlassen durften.
„Es wird bald anfangen, aber noch bleibt euch etwas Zeit.“, sagte sie und ich warf Ethan einen bösen Blick zu. Meiner Cousine schien dieser nicht entgangen zu sein, denn sie streifte kurz mit ihrer Hand meine Schulter, womit sie mich wahrscheinlich beschwichtigen wollte. Aber ich konnte nicht anders, als mir um Enngelin Sorgen zu machen. Sie war einfach zu naiv und konnte sich im Extremfall nicht wehren. Deshalb gefiel es mir auch nicht, dass sie sich mit einem fremden Mann – den ich noch dazu noch nie gesehen hatte- etwas außerhalb niederließ.
Ich wandte mich wieder Aneela zu, die ihren Gedanken nachhing und ich beschloss, sie dabei nicht zu stören. Vielleicht dachte sie an den Ältesten oder an ihre Familie oder überhaupt an das ganze Volk hier. Annela entschuldigte sich kurz und ging dann auf Kilian und Artminea zu, vermutlich um sie zu begrüßen.
Es dauerte jedoch nicht lange, bis sie wieder kam und sagte: „Vielleicht können wir unsere Unterhaltung nach dem Ritual weiterführen?“
„Ja, natürlich.“, beantwortete ich ihre Frage und lächelte ihr kurz zu, ehe sie erneut zu ihrem Bruder ging. Aus Aneelas Augen war jegliche Fröhlichkeit gewichen und sie wirkte matt und erschöpft. Der Tod des Ältesten hatte sie stärker getroffen, als ich angenommen hatte. Ich wünschte, ich könnte etwas für sie und die anderen Azallen tun, aber das einzige, was ich machen konnte, war hier zu sein und dem Ritual beizuwohnen.
Nachdem die Azalle gegangen war, hielt ich nach meiner Cousine Ausschau, die ich kurze Zeit später wieder auf der Lichtung entdeckte. Ich steuerte auf sie zu und ein wenig überrascht sah ich auf das Kind, das Ethan in seinen Armen trug.
„Kannst du mir das erklären? Wer ist das?“, fragte ich überrascht und Enngelin erzählte mir kurz von den Geschehnissen, die sich im Wald abgespielt hatten. Ethan reichte den Jungen daraufhin an mich weiter, da er noch kurz etwas zu erledigen hatte. Ein wenig ratlos sah ich das Kind an, das nun bewusstlos in meinen Armen lag.
„Was soll ich jetzt mit dem Jungen machen?“, fragte ich Enngelin, doch sie zuckte nur mit den Schultern. Enngelin sollte mit der Situation hier besser umgehen können als ich. Zwar hatte sie selbst keine Kinder, aber sie hatte sich oft schon um die Kinder ihrer wenigen Freundinnen gekümmert oder mit den Sprösslingen im Dorf gespielt.
„Wir müssen herausfinden, wer der Kleine ist. Vielleicht weiß einer der Anwesenden mehr darüber.“, sagte sie nach einer Zeit. Natürlich war das die erstbeste Möglichkeit, wobei ich bezweifelte, dass der Junge irgendwen hier kannte. Laut Enngelins Erzählungen hatte er nach Hilfe gerufen und die Azallen hätten nie allein ein Kind durch den Wald irren lassen.
Trotzdem nickte ich zustimmend, da mir nichts besseres einfiel. Bevor wir jedoch damit anfangen konnten, begann die Totenfeier und ich flüsterte Enngelin zu, dass wir das besser auf später verschieben sollten.
Eine Frau, die vermutlich auch zu den Ältesten zählte, trat hervor und hielt eine kurze Rede über Verlust und die Zukunft. Enngelin’s Augen wurden glasig und ich schüttelte leicht den Kopf. Ich musste zugeben, dass die Rede und die Totenfeier berührend waren, aber ich hatte Erasmus nicht gekannt und hatte deshalb keine Verbindung zu ihm.
„Das ist wirklich berührend.“, sprach Enngelin meine Gedanken von vorhin aus.
„Ja.“, erwiderte ich einfach nur. Ganz kalt ließ mich das alles hier nicht, aber so emotional wie Enngelin konnte ich bei Gott nicht werden.
Plötzlich hörte ich Aneelas Stimme, die schrie: „Sie sind hier!“ Ich suchte mit meinem Blick die Azalle, die voller Panik war. „Lauft!“, sagte sie weiter. Obwohl ich sie nicht sah, wusste ich sofort wen sie meinte. Die Anhänger des Königs waren hier und würden bestimmt nicht harmlos mit den Anwesenden hier umgehen. Instinktiv griff ich mit einer Hand nach Enngelin und hielt mit der anderen den Jungen fest gegen meine Brust. Ich lief in den Wald hinein, da wir dort sicherer waren wie auf einer Lichtung. Hier waren wir kein leichtes Ziel für Pfeil und Bogen und im Wald konnte man sich besser verstecken.
„Schneller!“, rief ich Enngelin zu, die verwirrt und panisch aussah. Ich drückte den Jungen fester an mich, blieb aber abrupt stehen, als jemand Enngelin’s Namen rief. Tristan. Ich sah den jungen Mann auf uns zukommen und in seinen Armen hielt er Artminea, die anscheinend nicht so gut wie wir davon gekommen war. In ihrem Rücken steckte ein Pfeil und ich wusste, dass Enngelin sich ihrer sofort annehmen würde.
„Wir sollten uns besser gleich darum kümmern.“, sagte Enngelin, wie nicht anders erwartet und heilte die Wunde. Als sie sich aufrichtete, schwankte sie leicht, weshalb ich sie voller Sorge musterte. War es ihr zu viel? Ging es ihr gut? Enngelin versicherte mir mit einem Nicken, dass sie in Ordnung war, auch, wenn die Skepsis nicht ganz verschwand.
Trotzdem sagte ich: „Wir müssen weiter.“ Die Gefahr erwischt zu werden, war viel zu groß, wenn wir uns zu lange auf einen Ort aufhielten.
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